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Oft hat es den Anschein, daß helfende Handreichungen, sozial-, umwelt- oder tierethische Engagements keinen Ort haben, im Nirgendwo angesiedelt sind.
Für etwas, was wünschenswert ist, woran es mangelt, und wonach man zu streben
begehrt und sich außerhalb des Denkmöglichen aufhält, haben frühere Denker den
Begriff Utopie gewählt. Er entstammt der griechischen Sprache und
bedeutet Nirgendwo, kein Ort (ou-topos). Gäbe es die Baukunst der
Hoffnung nicht, so wäre Nirgendwo das letzte Wort. Doch den Kreis des
Mangels zu überschreiten, ist ein Wesensmerkmal der helfenden Handreichungen.
Was noch nicht ist, braucht deswegen nicht endgültig abgeschrieben zu
werden. Die Seite Sein und Dasein dieser Homepage weist auf Gründe,
Anfänge und Prinzipien hin, denen ein Mehr innewohnt, welches später zu sich
kommen kann. Das, was sein soll, entfaltet sich aus Anfängen, die mit Agape,
Motivation und Willen beschrieben sind (siehe Agape und Metta). Wir befinden uns im experimentum mundi, im Experiment der
Welt, was Ernst Bloch zu den folgenden Sätzen veranlaßte: Wie
also? Ich bin. Aber ich habe mich noch nicht. Wir wissen mithin noch
nirgends, was wir sind, zuviel ist voll vom Etwas, das fehlt. Aus
den Anfängen erwächst das, was möglich ist und sich auf das In-Möglichkeit-Sein stützt. Hinzukommen muß der subjektive Faktor, der
sich mit den helfenden materiellen Bedingungen verbindet und das Bessere,
das Novum schafft. Wir können also einen großen Bogen von Thales bis in
unsere Zeit schlagen und stoßen fortwährend auf den Archetypus des Grundes, der
uns janusgesichtig zurück und nach vorne weist. Wobei das Futur uns anziehender
erscheinen sollte, liegen doch hier die Aufgaben, die vom konziliaren Prozeß
umrissen worden sind: Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung.
Denken heißt Überschreiten und - mittels der Empathie und Motivation - ein
Hinüberwechseln ins Tun zugunsten von Mensch und Natur. Das lehrt uns auch die
Kunst und insbesondere die Musik mit ihrem überschreitenden Vorschein und
ihrem auf ein mögliches Mehr hinweisenden Überschuß. |
Literatur: |
Ernst Bloch, Prinzip Hoffnung Ernst Bloch, Experimentum Mundi Ernst Bloch, Geist der Utopie Gerhard Tüns, Musik und Utopie bei Ernst Bloch (Dissertation) |
Weitere Inhalte:
Nachwort: einst und jetzt |
Seitenlayout: Wolfram Löschke, aktualisiert am 18.01.2010